3/03/2009

AUSTRALIEN 2008-2009











Art Gallery

Mit erfreulichem Ueberraschen stellte ich hier fest, das neben ein par langweiligen Bildern, ein daenischer Kuenstler Olafuer Eliasson eine Idee "The Cubic Structural Evolution Projekt" an verschiedensten Orten in die Welt setzt. Dabei kann man sich an einem abstraktem futuristischem Staedtebau beteiligen, welcher sich aus tausenden Legosteinen in 6 verschieden Formen zusammensetzt.


Wieder in den Bann von Lego gezogen setzte ich mich dann an den 8 Meter langen Tisch und fing an Stein auf Stein zu setzen.

Aber auch so, mit dem Gedanken nach Australien Architektur zu studieren hatte ich meinen Spass an Metropolis und den magisch weissen Legosteinen.










Nur damit Warrick seine Kippen kriegt sind wir 25 Kilometer in die naechste Ortschaft gefahren.

"Mmm.. irgendwie komisches Geraeusch, das haben wir gleich."

Nichtsdestotroz, der 30 Jahre alte Land Cruiser faehrt noch "fast" wie am ersten Tag.



Warrick hat mich einem Kumpel vorgestellt.
Nicht dem, dafuer ein Nudisten, der steinreich ist und alleine ohne seine Frau, stattdessen mit seinen Pferden sehr spirituell auf einem gekauften Stueck Land in seinem Wohnwagen wohnt.

...interessante Persoehnlichkeit



Ueberlebenspaket von Warrick und Kerry. THX!










Mein Arbeitsgeraet... mal etwas launisch und bockig aber grundsaetzlich noch gut in Schuss.




Aepfel Aepfel Aepfel...

keine Seltenheit, dass ich 10-15 Aepfel am Tag gegessen habe.


Auf dem Weg zurueck zur Kueste nochmal in Nimbin vorbeigeschaut, das Jamaica in Australien...















1/10/2009

Frohes Neues Jahr an alle!
Von meinem Plan fuer ein paar Tage in die Berge zu gehen wusstet ihr ja. Viel mehr wusste ich bis dahin auch nicht. Was mich naemlich ueberraschte war tiefster Regenwald.
Mittwoch 31. Dezember:
Silvester hab ich auf dem letzten Lookout vor O'Reilly verbracht, von wo aus die Landschaft mit ihren saftigen gruenen Wiesen eher an die Schweiz als an australischen Urwald errinnerte. Auf dem fast 360 Grad Lookout habe ich am Nachmittag den Sonnenuntergang, die Ruhe und die Aussicht bis nach Brisbane und Surfers Paradise genossen.
Um 21:00 war dann Schluss damit. Fast vor Drezahl platzende Motoren quaelten sich zum Lookout hoch. Ein Truck & ein Bus. Vor meinem Zelt sitzend fragte ich erst mich "Aeh?", dann die Fahrer was denn das hier fuer eine Invasion sei.
Sie sagten sie kaemen von O'Reilly, der Bus ist als Transfer fuer Gaeste in etwa einer Stunde gedacht und der Truck fuer Musik, Fernsehen und Spirituosen zustaendig. Ach ja, herzlich eingeladen sei ich auch.
Gesagt, getan und spaeter am Abend sass ich dann inmitten einer lustigen Runde echter Aussies und holte mir schonmal ein paar Ratschlaege fuer meinen Trip durch den Nationalpark.
Gibt ein paar Phythons, auf die du Acht geben musst. - Mmm... klingt nicht besonders gut, hab mich aber schon in einer Apotheke darueber aufklaeren lassen und mich wohl oder uebel auch darauf eingestellt..
Es koennte auch sein, dass ein paar Wallabies, Bushrats und andere Nager versuchen an deine Nuesse zu kommen - Ok wird beruecksichtigt, allerdings hatte ich auch nicht vor mit offener Zelttuer zu schlafen.
Ach ja und bei dichtem Nebel und Dunkelheit solltest du besser genau da bleiben wo du gerade bist. Die Gefahr des Verlaufens und somit auch des Abstuerzens sei einfach zu gross. Im Jahr muessen unzaehlige Wanderer wiedergefunden werden. - OK, macht Sinn.
Was mir allerdings nicht in den Kopf gehen wollte war, dass alle immer von einem Regenwald gesprochen haben, wir hier aber auf einer gruenen Wiese sassen, wie man sie auch aus Deutschland kennt. Die Natur hier hatte rein garnichts bedrohliches an sich. Ein paar weit auslaufende Berge voll klarer Luft und saftigen Wiesen auf denen ein paar Rinder ihre Koepfe ins Gras steckten. Nicht mehr und nicht weniger.
Ganz einfach, wir seien hier noch nicht in der fast 25 Millionen Jahre alten Kraterlandschaft um Mt. Warning herum. Die kommt allerdings ziemlich ploetzlich, was auf die durch Erosion enstandenen Boeden zurueckzufuehren ist. Einige lachten mir zu und sagten ich werde noch sehen von was sie sprachen.
Wir beliessen es dabei, sie erzaehlten mir noch von einem Militaeruebungsgebiet, was es seit dem Vietnam Krieg gibtund spezielle Einheiten im Nahkampf im Dschungel ausgebildet werden. Just in Case, man weiss ja nie. Jedenfalls brauechte ich mir deswegen keine Sorgen machen, da dieses Gebiet durch meterhohe Zaeune vom National Park abgetrennt ist.
Nahe 12. Komisch zu den ersten zu gehoeren die ins neue Jahr feiern. Ich dachte an die Heimat, an euch, wie ihr jetzt wahrscheinlich gerade in einer endlosen Schlange bei Famila steht und euern letzten Sprit fuer die Party einkauft.
Feuerwerk ueber Brisbane. Na dann, frohes neues und darauf, dass ich meine Dschungelsafari heile ueberstehe.
Um spaetestens 1 war Feierabend. Typisch fuer Australier. Das war in Pubs nicht anders... War mir aber ganz recht. So war der Berg wieder leer, ich sass noch kurze Zeit unter den Sternen und schluepfte dann in mein Zelt und tankte Energie fuer das, was ich vorhatte.













Donnerstag 1. Januar:

Ich wurde von der Hitze in meinem Zelt wach. Kacke, kann den Wecker wohl doch ausschalten, ohne dabei aufzuwachen. 8:30. Das war dann wohl nichts mit dem Sonnenaufgang. Ich streckte mich, kochte mir ein Kakao, ass ein Muesli Riegel und startete ganz entspannt in den Tag. Hab mir naemlich vorgenommen duer die naechste Woche nur im Hiewr und Jetzt zu leben und meine schon sehr schwammige Zeitrechnung auf Sonnenauf-/ und untergang zu beschraenken. Ein Ranger kam auf seiner Morgenpatroullie zu meinem Lookout. Ich drehte mein Kopf langsam nach links auf das unuebersehbare Schild "No Camping". In Boxershorts mit einem Kakao vor meinem Zelt sitzend konnte ich nun nicht mehr viel leugnen. Nun liegt es am Ranger. Er stieg aus. In seinem Steve Irwin Outfit fragte er mich ob ich wuesste, dass das Zelten hier verboten sei.
"Aehm.... Ja, und es tut mir Leid gegen die Regeln verstossen zu haben."
Er fragte mich auch ob ich wuesste dass die Strafe dafuer 370$ hoch sei.
"*Schluck* Nein, das wusste ich nciht".
Er sieht aber nochmal darueber hinweg, schliesslich sei ja heute der erste erste. Alerdings soll ich spaeter in sein Buero kommen und die 4,50$ fuers Zeltenauf dem Camping Platz bezahlen. Ich versprach er koenne sich darauf verlassen, wir wuenschten uns ein frohes neues Jahr und er fuhr davon.
Ich chillte noch eine Weile, trank mein Kakao, packte meinen Rucksack fuer den Walk und fuhr nach O'Reilly, wo ich zu allererst meine Schulden beglich. Dann konnte das Abenteuer beginnen. Mit 15 Kilo Gepaeck auf dem Ruecken hielt ich erst noch an einem Wasserhahn, wo mir eine vietnamesische Grossfamilie ohne etwas zu sagen ein von ihren Haenchen Spiessen in die Hand drueckte. Dann zeigte einer von ihnen auf mein Rucksack und fragte mich im gebrochenen Englisch wie lange ich vorhab weg zu bleiben. Ich erzaehlte ihnen von meiner Planung, woraufhin sie mir gleich noch 2 Spiesse in einer Baguettestange gaben. Mmm.. lecker genau das richtige jetzt.
Ich fuellte mein Wasser auf, verabschiedete mich bei der wirklich herzlichen Familie und lief los.







Mein Zelt erst auf einem Fels an diesem Wasserfall aufgestellt ging mir spaeter der Gedanke nicht mehr aus dem Kopf was passieren koennte wenn es anfaengt zu regnen und Wasser aus den Bergen diesen Creek runtergespuelt wird. Ich zog also 20 Meter nach oben um und stelle mein Zelt an einer 1,50 Meter breiten Stelle am Track auf.
Ein Glueck...
denn...
Ein ungeheuerlich laut scharfer Knall haemmert in mein Kopf und reisst mich schlagartig aus meinem Traum. Mein Koerper faehrt zusammen und ich sitz senkrecht im Zelt. Ach du HEILIGER Strohsack, was war dass denn?
Dann wieder, mit Blitzen kommt auch ein leises Kratzen, was pyramidenfoermig in Donnerschlaegen ueber mir zusammenbricht. Ach du Scheisse! Grummelndes Gewitter am Himmel war ich ja gewohnt und auch ein Donnerschlag war mal in Ordnung aber dies hier in den Bergen von Lamington machte mir Angst. Es hatte sich die letzten Tage bis auf 37 Grad aufgeheizt und das war nun das Ergebnis davon. Dann platzte Regen aus den Wolken.
Alle 5 Sekunden wurde mein Zelt von Blitzen erleuchtet und so brauchte ich meine Latuechte mal nicht um mein Handy zu finden. Ich machte es an. 0:30 und kein Empfang. Natuerlich kein Empfang. Ich war irgendwo in den Bergen eines Millionen Jahren alten Regenwaldes im Lamington National Park.
Nach weniger als einer Minute durfte ich mich auch schon daran machen meine Elektroniksachen vom Zeltboden etwas hoeher zu legen, denn Ja, es fing an in mein neugekauftes einlagiges aber "waterproofed" Zelt reinzuregnen.
Auch das kleine Schildchen "Made in China" wurde nun nass.
Ok, was haben wir denn hier . . . eine Tasse . . . ein Topf . . . mmm . . . oh, und den passenden Deckel dazu, ist ja prima. Wenigstens war der Topf wasserdicht.
Nach einer 3/4 Stunde hoerte das groebste dann auch schon wieder auf, ich ganz froh darueber, denn von dem ganzen Regenwasser hatte ich ich mittlerweile einen ganz schoenen Blubberbauch.
...Zusammengekringelt fiel ich irgendwann in leichten Schlaf...